Jahresbericht 2021

TNr. 27 Kennzahlen

Die folgenden Haushaltskennzahlen geben Aufschluss über bestimmte Ausgabearten in Relation zu den bereinigten Gesamtausgaben. Sie ermöglichen einen Überblick zu wichtigen Aspekten der Haushaltsstruktur und deren zeitlicher Entwicklung.

27.1 Steuerdeckungsquote

Mit der Steuerdeckungsquote wird der Anteil der bereinigten Gesamtausgaben des Staates bezeichnet, der aus Steuereinnahmen (OGr. 01-06) gedeckt wird.

Abb 17
Die Steuerdeckungsquote lag in den letzten 10 Jahren zwischen 74,2 und 85,7%. Das bedeutet, dass die Ausgaben zum größten Teil durch Steuereinnahmen gegenfinanziert wurden. Die Abbildung 17 macht deutlich, dass die tatsächliche erzielte Steuerdeckungsquote[1] im Betrachtungszeitraum meist deutlich über der geplanten lag. Das bedeutet, dass höhere Steuereinnahmen erzielt wurden, als noch bei der Aufstellung des jeweiligen Haushalts angenommen wurde. Lediglich 2019 entsprach die Veranschlagung der Steuereinnahmen annähernd den tatsächlichen Ist-Einnahmen.


27.2 Personalausgabenquote

Die Personalausgabenquote gibt das Verhältnis der Personalausgaben (HGr.4) zu den bereinigten Gesamtausgaben wieder. Sie gibt Aufschluss darüber, wie viel Prozent der Ausgaben des Staates für Personal aufgewendet werden.

Abb 18
In den letzten 10 Jahren lag die tatsächliche Personalausgabenquote zwischen 36,6 und 41,2% und blieb damit im Betrachtungszeitraum mit einer Ausnahme (2018) immer hinter der Personalausgabenquote (Soll) zurück. Zwar sind die Personalausgaben seit 2012 um 30,9% gestiegen, aber im Vergleichszeitraum weniger stark als die bereinigten Gesamtausgaben (+47,6%; vgl. TNr.16.1). 2019 ist die Personalausgabenquote gegenüber dem Vorjahr um 1,3 auf 36,6% gesunken, da der Anstieg der Personalausgaben (2019: +4,8%) im Vergleich zu den bereinigten Gesamtausgaben (2019: +8,6%) geringer war.


27.3 Zinslastquote

Mit der Zinslastquote wird das Verhältnis der Zinsausgaben am Kreditmarkt (OGr. 57) zu den bereinigten Gesamtausgaben ausgedrückt.

Abb 19
Die Quote ist in den letzten Jahren von 2,5 auf 0,8% in 2019 gesunken. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass Schulden im Zeitraum 2012 bis 2019 kontinuierlich abgebaut und Anschlussfinanzierungen aufgrund hoher Liquiditätsbestände aufgeschoben wurden. Hierin enthalten sind auch die Zinsausgaben für den Stabilisierungsfonds Finanzmarkt und BayernLB (vgl. Tabelle 44).


27.4 Investitionsquote

Die Investitionsquote ist eine Kennzahl, mit der das Verhältnis der Ausgaben für Investitionen (HGr.7 und 8) zu den bereinigten Gesamtausgaben dargestellt wird.

Abb 20
Der Freistaat plante in den letzten 10 Jahren mit einer Investitionsquote von ca. 12%. 2019 stieg die Investitionsquote im Soll auf 13,0%, da im Haushaltsplan höhere Ausgaben für Investitionen vorgesehen waren als im Vorjahr.


Die tatsächliche Investitionsquote (Ist) lag mit Werten zwischen 10,2 und 12,5% überwiegend darunter. 2019 stieg die Investitionsquote gegenüber den Vorjahren weiter an. Grund hierfür ist, dass die Ist-Ausgaben (+15,9%) für Investitionen gegenüber dem Vorjahr stärker angestiegen sind als die bereinigten Ausgaben (+8,6%).

 


[1] Ist-Steuereinnahmen geteilt durch bereinigte Ist-Gesamtausgaben multipliziert mit 100.